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Umrechnungsfaktoren der Holzwirtschaft

Umrechungsfaktoren bilden die Grundlage zur Berechnung von vergleichbaren Mengen- oder Volumenangaben in der Holz- und Papierbranche. Für sie gelten die international genormten Maßeinheiten (Kubikmeter [m³] für das Volumen und Kilogramm [kg] für das Gewicht). Ergänzt werden sie durch forstwirtschaftliche Zusatzangaben (z.B. „Fm o.R.” oder „lutro”), welche dem Leser wichtige Zusatzinformationen zur Interpretation liefern. In der Folge wird eine Auswahl von Umrechnungsfaktoren zu Gewichtsangaben, Raum- und Festmaß sowie dem Rohholzäquivalent vorgestellt. Die Umrechnungsfaktoren zu Gewichten sowie Raum- und Festmaß basieren auf Untersuchungen, die zu allgemein anerkannten Durchschnittswerten in Deutschland geführt haben. Sie dienen einer ungefähren Einschätzung und brauchen nicht exakt mit den Gegebenheiten vor Ort übereinstimmen.
Daneben gibt es weitere Einheiten (z.B. m³(f) - Holzfaseräquivalent), auf die an dieser Stelle nicht näher eingegangen wird. Um Fehlinterpretationen vorzubeugen, ist es nützlich Angaben zu Maßeinheiten in Statistiken mit Sorgfalt zu lesen. Weiterführende Informationen bietet die Publikation „Forest products conversion factors for the UNECE Region” im Geneva Timber and Forest Discussion Paper 49 der Vereinten Nationen (UNECE/FAO) aus dem Jahr 2010.

Gewichte

Die Gewichtsangaben sind als Näherungswerte zu verstehen und hängen in erster Linie von der Dichte der Holzart ab, die ihrerseits wesentlich von der Holzfeuchte beeinflusst wird.
Die Holzfeuchte beschreibt den Anteil des im Holz enthaltenen Wassers und beträgt im mitteleuropäischen Klima etwa 15% (mit einem jahreszeitliche Schwankungsbereich von 12 bis 20%). Das Holz passt sich nämlich aufgrund seiner porösen Struktur der äußeren Umgebungsfeuchte an. Je höher die Holzfeuchte, desto höher die Dichte des Holzes. Der Begriff „lutro” bedeutet eine Gewichtsangabe bei lufttrockenem Holz, wobei sich die Vertragsparteien auf eine gewisse (z.T. branchenübliche) Holzfeuchte einigen (m.R. bedeutet mit Rinde, o.R. bedeutet ohne Rinde, Fm siehe Abschnitt Raum- und Festmaß).

1 t (lutro) m.R. Nadelholz = 1,2 m³ (Fm o.R.)
1 t (lutro) m.R. Eiche = 0,9 m³ (Fm o.R.)
1 t (lutro) m.R. Pappel = 1,3 m³ (Fm o.R.)

Weitere ausgewählte Gewichtsangaben:

725/625/750kg/m³ Brennholz
865/810/1130kg/m³ Sägerundholz, grün m.R.
-/550/700kg/m³ Schnittholz
650/-/-kg/m³ Sperrholz
750/-/-kg/m³ Furnierholz
650/-/-kg/m³ Spanplatten

Der erste Wert steht für einen Durchschnittswert ohne Unterteilung nach Nadel- oder Laubholz. Der zweite Wert ist eine Angabe für Nadelholz und der dritte für Laubholz. Individuelle Produkte weichen davon mehr oder weniger ab.

Gewichtsangaben zu einzelnen Hölzern finden sich mit kurzen Erläuterungen in den Gewichtsangaben mitteleuropäischer Hölzer (pdf).

Raum- und Festmaß

Das Raumaß bzw. der Raummeter (Rm) entspricht dem Kubikmeter, also einem Würfel mit der Kantenlänge von einem Meter. Der Raummeter beinhaltet neben dem Holz auch vorhandene Zwischenräume, z.B. bei gepoltertem Rundholz oder Schüttgut.
Beim Festmaß bzw. dem Festmeter (Fm) wird angenommen, dass es sich bei einem Kubikmeter um Holzmasse ohne Zwischenräume handelt.
Raum- und Festmeter werden auf Roh- und Restholz angewendet. Zwei nachfolgende Abbildungen auf dieser Seite veranschaulichen diese Sachverhalte.
Um die Umrechnung der beiden Volumenangaben Raum- und Festmeter zu ermöglichen, hat man sich in Deutschland für alle Holzarten auf Umrechnungsfaktoren geeinigt (m.R. bedeutet mit Rinde, o.R. bedeutet ohne Rinde):

Rohholz:
1 m³ (Rm m.R.) = 0,7 m³ (Fm o.R.)
1 m³ (Rm o.R.) = 0,8 m³ (Fm o.R.)

Restholz (ohne Rinde):
1 m³ (Rm) Schwarten und Spreißel = 0,50 m³ (Fm)
1 m³ (Rm) Hobel und andere Späne = 0,32 m³ (Fm)
1 m³ (Rm) Hackschnitzel = 0,39 m³ (Fm)
1 m³ (Rm) Furnierrestrollen = 0,85 m³ (Fm)
1 m³ (Rm) Furnier- und Sperrholzreste = 0,42 m³ (Fm)

Beispiel: In einem Raummeter Schwarten und Spreißel befindet sich also umgerechnet ein halber Festmeter Holz. Umgekehrt benötigt man für einen Festmeter Holz zwei Raummeter Schwarten und Spreißel.
Vereinfachend kann für Schüttgut der Schüttraummeter (SRm) verwendet werden, wobei 1 SRm = 0,4 Fm.

Rohholzäquivalent

Das Rohholzäquivalent mit der Einheit m³(r) gibt näherungsweise an, wieviel ursprüngliches Rohholz (r) in Kubikmetern (m³) benötigt wird, um eine Einheit eines Produkts zu erzeugen. Die UNECE/FAO (United Nations Economic Commission for Europe / Food and Agriculture Organization of the United Nations) gibt folgende Werte an (Stand 2010):

1 m³ Nadelschnittholz = 1,67 m³(r)
1 m³ Laubschnittholz = 1,82 m³(r)
1 m³ Schwellen = 1,82 m³(r)
1 m³ Sperrholz = 2,30 m³(r)
1 m³ Furniere = 1,90 m³(r)

Beispiel: Es werden 1,9 Kubikmeter Rohholz benötigt, um einen Kubikmeter Furnier herzustellen.

Die Faktoren variieren regional, beispielsweise durch die Beschaffenheit des Rohmaterials oder die eingesetzte Technologie zur Be-/Verarbeitung und können sich über den Zeitverlauf verändern. Länderspezifische Werte werden ebenfalls von der UNECE/FAO ausgewiesen, z.B. für Deutschland (Stand 2010):

1 m³ Nadelschnittholz = 1,67 m³(r)
1 m³ Laubschnittholz = 1,54 m³(r)
1 t Holzschliff = 2,6 m³(r)
1 t Zeitungspapier = 3,2 m³(r)

Das Rohholzäquivalent wird auf Halb- und Fertigprodukte angewendet und dient als Näherungswert. Individuelle Produkte weichen davon mehr oder weniger ab.

Raummeter

Polter aus gestapeltem Holz

Polter aus gestapeltem Holz
Der Raummeter (Rm) ist ein Kubikmeter, unabhängig von seinem Inhalt (auch Luft). Wenn der Holzstapel (Polter) im Bild einen Meter tief ist, ergibt sich für die gelbe Markierung (Kantenlänge 1 Meter) ein Würfel mit 1 Rm Inhalt - inklusive Zwischenräumen.

Vertiefung zum Festmeter

Der Vorratsfestmeter (Vfm, 1 Vfm = 1 m³) beschreibt das im Bestand stehende Holz, genauer das Stammderbholz (der Stamm von über 7 cm Durchmesser mit Rinde). Der Vorrat wird im Rahmen einer Bundeswaldinventur ermittelt. Laut Bundeswaldinventur stehen im deutschen Wald 3,7 Mrd. Vfm oder 336 Vfm je Hektar.
Der Erntefestmester (Efm, 1 Efm = 1 m³) ist eine Rechengröße und zieht vom Vorratsfestmeter etwa 10 % Rinde und 10 % Ernteverluste ab. Man kann sich den Erntefestmeter so vorstellen, dass es das Holz beschreibt, was vom Waldrand zur Weiterverarbeitung abgefahren wird. Zwischen 2002 und 2012 wurden pro Jahr durchschnittlich 75,7 Mio. Efm auf diese Weise dem Wald entnommen.
In der Forst- und Holzwirtschaft ist der Kubikmeter je nach Verwendung unterschiedlich interpretierbar und kann zur Verwirrung führen. Das Kleine Glossar zur Forstwirtschaft (pdf) beschreibt wesentliche Begriffe.

Festmeter

Querschnitt einer gefällten Douglasie

Querschnitt einer gefällten Douglasie
Der Festmeter (Fm) entspricht dem Kubikmeter, also einem Würfel aus Holz mit der Kantenlänge von einem Meter. Wenn der Douglasienstamm im Bild vier Meter tief oder lang ist, ergibt sich für die gelbe Markierung (Kantenlänge 0,5 Meter) ein Quader mit 1 Fm Inhalt (4 x 0,5 x 0,5) - nur auf das Holz bezogen.

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